Tolle Schwanenstädter Erfolge beim Aschach Open 2024
Spieler aus ganz Europa fanden sich zur 33. Auflage des Aschacher Donau Open ein. Sogar ein Spieler aus Turkmenistan konnte begrüßt werden. Schwanenstadt stellte mit sechs Stamm- und zwei Gastspielern ein großes Kontingent.
A-Turnier
Im A-Turnier spielten drei GM, fünf IM, sieben FM und einige weibliche Titelträger mit. Lukas und Gerhard Breneis versuchten sich ebenfalls im A-Turnier. Von der Auslosung waren beide nicht wirklich begünstigt – beide hatten viermal Schwarz und dreimal Weiß und beide hatten gegen Elo stärkere Gegner ausschließlich Schwarz, was die Sache nicht gerade erleichterte 😉
Lukas war als Nummer 11 gesetzt. Die ersten vier Runden zeigte er nicht sein bestes Schach. Trotzdem reichte es zu drei Punkten (einzige Niederlage gegen IM Peter Schreiner Elo 2426 mit Schwarz). Ab Runde 5 steigerte sich Lukas enorm. In Runde 6 opferte er in scheinbar ausgeglichener Stellung zwei Figuren und gewann. Diese schöne Partie ist weiter unten zum Nachspielen verlinkt. In Runde 7 wartete mit GM Marko Tratar (Elo 2371) ein großer Brocken – wieder mit Schwarz. Nach 5 Stunden 30 Minuten hartem Kampf bot der Großmeister Lukas remis. Mit 5 aus 7 und einer Elo-Leistung von 2312 erreichte Lukas den hervorragenden 6. Platz. Vor ihm lagen zwei GM, zwei IM und ein FM.
Gerhard hatte in Runde 1 das Vergnügen mit FM Jakob Postlmayer, dem späteren Sieger des A-Turniers. In Runde 2 und 3 folgten ein schöner Angriffssieg und ein Schwarz-Remis gegen einen Gegner mit Elo 2096. Nach einer Schwarz-Niederlage gegen Elo 2112 musste Gerhard die letzten drei Runden gegen junge Aufsteiger (zwischen 15 und 19 Jahren, alle drei haben im letzten Jahr zwischen 300 und 400 Elo gewonnen) ran – es gibt angenehmere Gegner 🙂 Es reichte zu einem Sieg und zwei Unentschieden. Mit 3,5 aus 7 und einer Elo-Leistung von 1996 spielte Gerhard im Rahmen seiner Erwartungen. Nachfolgend eine Partie mit einen schönen Sieg im Endspiel.
B-Turnier
Mit Vincent Schöffl, Andor Kiss und Erwin Lang bereicherten gleich drei Schwanenstädter das B-Turnier und vor allem Vincent und Andor zeigten bärenstarke Leistungen. Vincent auf Rang 9 gesetzt remisierte die ersten beiden Runden. Danach ließ er vier Siege folgen und lag nach Runde 6 auf Rang 1 mit einem halben Punkt Vorsprung. Leider verlor er die letzte Partie, schaffte aber mit 5 aus 7 und einer Elo-Leistung von 1902 den hervorragenden 3. Platz. Nachfolgend eine schöne, aber auch wilde Partie von ihm.
Andor startete als Nummer 33 ins Turnier. Mit 3,5 aus 4 gelang ihm ein toller Start. Drei Remis in den Runden 5 bis 7 ergaben auch für ihn 5 Punkte (Elo-Leistung 1981 und 100 Elo Gewinn!!!). Aufgrund der besseren Zweitwertung katapultierte er sich damit als Nummer 33 auf den unglaublichen 2. Platz. So nebenbei gewann Andor noch den Kategoriepreis unter 1800 Elo. Hier ein Beispiel, wie er seine Gegner überspielt hat. Falls ihr mal gegen Andor ran müsst, versucht seine Springer zu tauschen, sie sind in seinen Händen eine gefährliche Waffe 😉
Erwin hatte die ersten vier Runden starke Gegner mit teilweise deutlich über Elo 1800. Umso beachtlicher war sein Start mit zwei Remis. Darauf folgten leider zwei Niederlagen. In Runde 5 und 6 folgten zwei weitere Unentschieden gegen Elo stärkere Gegner. Leider verlor Erwin in der letzten Runde und vergab damit eine deutlich bessere Platzierung. Mit 2 aus 7 wurde er unter Wert geschlagen. Trotzdem erreichte Erwin eine Elo-Leistung von 1626, was wiederum auf eine äußerst starke Gegnerschaft hindeutet.
C-Turnier
Ich möchte mit dem späteren Turniersieger beginnen. Gewonnen hat Uygar Turkmen aus Turkmenistan mit 7 aus 7. Turkmen wurde mit 0 Elo ausgewiesen, hat aber eine gefühlte Spielstärke von deutlich über 1800. Bei seiner Spielstärke ist es etwas verwunderlich, dass er bisher noch keine internationalen Elo hatte.
Aus Schwanenstädter Sicht waren Manfred Sonntagbauer, Roli Krenmayr und Alex Jarda am Start. Manfred, als Nummer 5 gesetzt, hatte mit drei Unentschieden und einer Niederlage gegen den späteren Turniersieger einen durchwachsenen Start. Mit einem Sieg und zwei Remis in den letzten drei Runden gelang ein versöhnlicher Abschluss.
Roli hatte im Gegensatz zu Manfred einen sehr guten Start mit 3 aus 4. In Runde 5 musste er gegen Uygar Turkmen ran – das Ergebnis ist bekannt. In den beiden abschließenden Runden ließ Roli noch einen Sieg und ein Unentschieden folgen. Mit 4,5 aus 7 erreichte er damit den hervorragenden 3. Platz!
Alex Jarda spielt erst seit kurzem Turnierschach. Umso bemerkenswert ist seine Leistung bei seinem ersten Turnier. In den Runden 1 bis 4 wurde er ständig nach oben gelost, seine Gegner hatten einen Elo-Schnitt von 1621. Trotzdem schaffte er zwei Remis. In den abschließenden drei Runden gelangen ihm noch zwei Siege bei einer Niederlage. Auf das Ergebnis 3 aus 7 und eine Elo-Leistung von 1434 kann Alex sehr stolz sein. Hier noch eine Kostprobe …
Resümee
Die Teilnahme am Donau Open in Aschach hat sich aus Schwanenstädter Sicht auf jeden Fall gelohnt. Das zeigt sich auch daran, dass vier der acht Schwanenstädter Teilnehmer ein Preisgeld mit nach Hause nehmen konnten. Lukas konnte sich im A-Turnier von Partie zu Partie steigern und spielte in den beiden abschließenden Runden zwei Kracher-Partien. Das B-Turnier wurde bis zur Schlussrunde von Vincent und Andor dominiert. Beide hatten die Chance auf den Turniersieg. Dafür hat es leider nicht ganz gereicht, aber Rang 2 und 3 sind unglaublich gute Ergebnisse. Die beiden werden uns gestandenen Spielern in Zukunft das Fürchten lernen 🙂 Roli und Alex haben im C-Turnier sehr gute Leistungen erbracht. Roli schaffte es aufs Podest und wenn Alex im Schach weiter solche Fortschritte macht und am Endspiel arbeitet, spielt er nächstes Jahr um den Sieg im C-Turnier mit.